Ostergeschichte


Diese Geschichte ist ein Beitrag zum
Autoren-Osterkalender





Die folgende Episode von Julianes Besuch bei ihren Eltern stammt aus meinem Roman „Traumfängerin der Liebe“. Der Rückblick in Jennys Kindheit ist eine separate Kurzgeschichte, die in meinem Buch „Träume leben – Geschichten und Gedanken“ zu finden ist. 


Der Osterhase ist ein Zwilling

Juliane war eine halbe Stunde zu früh dran. Ihre Mutter hatte noch in der Küche zu tun, schlug aber ihr Hilfsangebot aus und schickte sie ins Wohnzimmer.
Dort saß ihr Vater und schaute wie gebannt auf den Fernseher.
„Was gibt’s denn Schönes?“, fragte Juliane und setzte sich zu ihm auf das Sofa.
„Meine Lieblingssendung über Eisenbahnen in aller Welt.“
„Aha.“ Juliane schmunzelte. Ihr Vater und seine Leidenschaft für Eisenbahnen. Es war ihr völlig unverständlich, warum er damals anstatt Eisenbahner, lieber Vermessungsingenieur geworden war. Aber jetzt als Rentner frönte er seinem Hobby voller Begeisterung. Mehrmals im Jahr fuhr er mit der nostalgischen Harzquerbahn oder der Brockenbahn, und im Keller stand eine riesige Modelleisenbahn, vor der er, zum Leidwesen ihrer Mutter, viel Zeit verbrachte. Meistens trug er dabei eine alte Eisenbahneruniform, die Jenny im Internet ersteigert und ihm zum letzten Vatertag geschenkt hatte.
Juliane konnte dem Hobby ihres Vaters nicht viel abgewinnen. Gelangweilt schaute sie zum Fernseher, wo sich gerade eine Eisenbahn namens „Nilgiri Mountain Railway“ durch Berge und Täler schlängelte, und musste ein Gähnen unterdrücken.
Ihr Vater war dafür hellwach und berichtete ihr freudestrahlend, dass er bisher nicht eine einzige Folge verpasst hatte.
„Schau!“, rief er dann ganz begeistert und zeigte zum TV, „Das da ist die einzige Zahnradbahn Indiens.“
Juliane nickte geistesabwesend. Für weitere Gedanken blieb sowieso keine Zeit, denn in diesem Moment flog die Tür auf, und die Zwillinge kamen hereingestürmt. Aufgeregt plapperten sie vom Osterhasen, der ganz sicher auch hier bunte Eier und Süßigkeiten für sie versteckt hatte.
Lachend stand Juliane auf und versprach den beiden, beim Suchen zu helfen. Ihr Vater schaltete seufzend den Fernseher aus, um sich nun seinen Enkelkindern zu widmen. Immerhin war er derjenige gewesen, der vorhin dem Osterhasen über die Schulter geschaut hatte und nun wusste, wo die Leckereien versteckt waren.
Nachdem Lilly und Leon, bepackt mit Osterkörbchen und Schokohasen, glücklich aus dem Garten zurückkehrten, saßen sie alle zusammen an der Kaffeetafel. Auch Oma Traudel war inzwischen eingetroffen.
Sie hatte für ihre Urenkel zwei gelbe Plüschhasen mitgebracht, die diese sofort in ihre Arme schlossen.
„Das sind Zwillinge, genau wie Ihr“, meinte Jenny und lächelte ihre Kinder liebevoll an.
„Osterhasenzwillinge“, lachte Lilly, und Leon meinte wichtig: „Einer allein kann die ganze Arbeit ja auch nicht schaffen.“
„Stimmt, einer allein schafft das nicht“, erwiderte Jenny gedankenversunken, denn plötzlich stand ihr die Erinnerung an ein Ostern in ihrer Kindheit so deutlich vor Augen, als wäre es erst gestern gewesen:

Jenny drückte ihren Fund wie einen kostbaren Schatz an sich. Sie spürte das weiche Leder unter den Fingern und sah die gelbleuchtende Farbe vor sich, obwohl es in ihrem Zimmer längst dunkel geworden war. Sie hatte ihrer Mutti beim Zubettgehen nichts von dem Portemonnaie erzählt. Warum wusste sie selbst nicht. Vielleicht, weil es ihr immer noch wie ein Wunder erschien, dass so etwas Schönes einfach so im Vorgarten gelegen hatte.
Sie hatte sich gebückt, es aufgehoben und ihr Glück kaum fassen können. Das war tatsächlich genau so ein weiches, knautschiges Lederportemonnaie, bemalt mit einem lachenden Osterhasengesicht, wie es ihre Freundin Kim vor ein paar Tagen von ihren Eltern bekommen hatte.
Sie hatte ihre Freundin vom ersten Moment an, um dieses Geschenk beneidet. Kim hatte es ihr freudestrahlend gezeigt, aber sie durfte es nicht anfassen. Und das obwohl sie doch Kims beste Freundin war.
Noch jetzt ärgerte sich Jenny bei diesem Gedanken. Wie konnte man um ein Geschenk nur so ein Theater machen? Sie wollte doch nichts kaputt machen, sondern es nur einmal aus der Nähe betrachten, die gelben Hasenohren und die angeklebten, feinen Barthaare berühren. Was war daran so schlimm? Doch Kim ließ in diesem Punkt nicht mit sich reden, und Jenny war traurig und enttäuscht nach Hause gegangen.
Doch nun war alles anders! Jetzt hatte sie selbst so ein wunderschönes Portemonnaie. Sie konnte es so lange berühren, wie sie wollte, konnte die weichen Ohren und kitzeligen Barthaare streicheln. Das Portemonnaie war leer gewesen, als sie es aufgehoben hatte, doch das störte Jenny nicht im Geringsten. Bestimmt schenkte ihr Oma Traudel beim nächsten Besuch wie immer zwei Mark, dann konnte sie diese hineintun. Und wenn nicht, war das auch nicht schlimm. Auf jeden Fall würde sie ihr Hasenportemonnaie nie wieder hergeben. Glücklich schlief sie ein.

Ihre Mutter rief zum Frühstück. Wohlig reckte und streckte sich Jenny. Ostermontag, heute brauchte sie nicht zur Schule. Überglücklich betrachtete sie ihr neues Portemonnaie, das neben ihr auf dem Kissen lag. Es war also kein Traum gewesen. Nein, alles war Wirklichkeit. Heute musste sie unbedingt ihren Eltern und Geschwistern zeigen, was sie da Tolles gefunden hatte. Eilig sprang Jenny aus dem Bett und steckte ihr gelbes Hasenportemonnaie in die Schlafanzugtasche. Sie würde Mutti und Papi überraschen. Die würden Augen machen!
Ihre Eltern, ihre Schwester Juliane und ihr Bruder Tobias saßen schon am Frühstückstisch, als Jenny endlich in die Küche kam.
„Da bist Du ja, meine kleine Schlafmütze“, begrüßte ihr Papi sie gut gelaunt.
Das Mädchen schmunzelte. Diese kleinen Neckereien gehörten zu jedem Wochenendprogramm. Sie setzte sich an den Tisch und ließ sich von ihrer Mutti heißen Kakao einschenken. Unauffällig tastete sie nach ihrem neuen Schatz. War jetzt schon der richtige Moment, ihre Eltern und Geschwister damit zu überraschen? Oder sollte sie die anderen erst fertig frühstücken lassen?
Sie nahm einen Bissen von ihrem noch warmen Toast und traf die Entscheidung, keine Sekunde länger warten zu können.
Doch genau in diesem Moment blickte ihre Mutti sie ernst an.
„Jenny, vorhin hat übrigens Kims Mutter angerufen. Kim ist total unglücklich. Sie hat gestern ihr neues Portemonnaie verloren. Du weißt schon, dieses gelbe, das Du so schön fandst.“
Jenny verschluckte sich fast und plötzlich wurde ihr ganz heiß.
„Und warum ruft sie deswegen hier an?“, murmelte sie mit vollem Mund und wagte nicht, ihre Mutter anzusehen.
„Weil Kim sagt, sie muss es irgendwo ganz in unserer Nähe verloren haben. Sie wollte gestern noch zu Dir, aber wir waren ja nicht zu Hause. Hier vor der Tür hatte sie es wohl noch, aber irgendwo auf dem Rückweg muss es ihr aus der Tasche gerutscht sein. Nun hat ihre Mutter gehofft, dass wir es vielleicht gefunden haben.“ Und an Jennys Vater gewandt, fügte sie hinzu: „Kims Mutter sagt, dass ihre Tochter die ganze Nacht kein Auge zugemacht und nur geweint hat.“
Jennys Vater schüttelte den Kopf. „Ich habe kein Portemonnaie gesehen. Ihr vielleicht, Kinder?“ Die Frage war eher beiläufig gestellt worden. Juliane und Tobias schüttelten nur wortlos die Köpfe, doch Jenny spürte, wie ihr das Blut ins Gesicht schoss und sie knallrot anlief.
„Ich habe auch nichts gesehen“, stotterte sie und konnte es nun kaum erwarten, dass die Frühstückszeit endlich zu Ende ging und sie wieder in ihr Zimmer flüchten konnte.
Dort blieb sie dann die meiste Zeit des Tages und kam nur heraus, wenn sie ihre Eltern zum Essen riefen. Sie müsse viel lernen, erklärte sie, und so ließen Mutti und Papi sie in Ruhe.
Doch ihre Schulbücher interessieren Jenny nicht im Geringsten. Sie saß die ganze Zeit nur still auf ihrem Bett und hielt ihr wunderschönes, weiches Portemonnaie in den Händen. Sie konnte sich nicht sattsehen, streichelte immer wieder über das weiche Leder, das Hasengesicht, die Ohren und die lustigen Barthaare. Doch mit der Freude war es vorbei. Die Worte ihrer Mutter gingen ihr nicht mehr aus dem Kopf. Kim hatte ihr Portemonnaie verloren und war nun unglücklich deswegen. Verständlich, aber was hatte sie, Jenny, damit zu tun. Kim hätte eben besser auf ihre Sachen aufpassen müssen. Und außerdem, wer sagte denn, dass dieses Hasenportemonnaie, das sie gerade in den Händen hielt, auch tatsächlich Kims war. Außerdem war es egal, sie hatte es gefunden. Jetzt gehörte es ihr!

„Willst Du heute gar nicht rausgehen? Vielleicht besuchst Du Kim und tröstest sie ein wenig. Oder Ihr macht Euch zusammen noch einmal auf die Suche?“ Ihr Vater war unverhofft in ihr Zimmer gekommen und stand jetzt vor ihrem Bett. In letzter Sekunde hatte Jenny das Portemonnaie noch unter ihrem Kissen verstecken können.
Sie schüttelte den Kopf und wagte kaum, ihrem Papi in die Augen zu sehen.
„Darf ich mich einen Moment zu Dir setzen?“
Sie nickte, schaute aber ängstlich zu dem Kissen. Sie hoffte, dass er es nicht beiseiteschieben würde, um dort Platz zu nehmen. Doch ihr Vater setzte sich auf die andere Seite, und Jenny atmete erleichtert auf.
„Ich möchte Dir eine Geschichte erzählen. Von früher, als ich noch ein Kind war. Magst Du?“
Jenny nickte. Sie mochte die Erzählungen ihres Vaters, besonders dann, wenn er aus seiner eigenen Kindheit plauderte. Von damals, als er noch mit seinen Eltern und Geschwistern in einem kleinen Dorf in der Nähe gewohnt hatte.
„Ich war vielleicht vier oder fünf. Genau weiß ich es nicht mehr. Auf jeden Fall ging ich noch nicht zur Schule. Wir zwei Jungs, mein älterer Bruder und ich, hatten von unseren Eltern den Auftrag erhalten, am nächsten Tag das Erbsenfeld abzuernten. Du weißt ja, wie gerne ich diese frischen Erbsenschoten esse, und das war als Kind nicht anders als heute. Mein Vater hatte uns erlaubt, beim Ernten so viel zu essen, wie wir mochten. Den Rest sollten wir in einen Korb tun und unserer Mutter in die Küche bringen. Ich freute mich auf diese Arbeit, doch gleichzeitig wusste ich, dass mein großer Bruder viel schneller als ich sein würde. Schneller beim Pflücken und auch viel schneller beim Essen. Deswegen machte ich mir große Sorgen, dass ich von all den köstlichen Schoten kaum welche abgekommen würde. Wenn es ganz dumm lief, würde Rüdiger die eine Hälfte in seinen Mund stopfen und die andere unserer Mutter in die Küche bringen.
Diese Gedanken ließen mich nicht schlafen. Als bereits alle im Bett lagen, schlich ich mich heimlich nach draußen. Ich kann mich noch genau an diese Nacht erinnern. Es war gar nicht richtig dunkel, denn ein großer, runder Mond leuchtete vom Himmel. Trotzdem war mir ziemlich mulmig zumute. Ich war noch nie so spät allein im Garten gewesen. Du weißt ja, wir wohnten direkt am Dorfrand. Gleich hinter unserem Grundstück begannen die Felder und Wiesen. Und die Vorstellung, was dort alles auf mich lauern könnte, jagte mir einen riesigen Schrecken ein. Aber ich nahm all meinen Mut zusammen und machte mich an die Arbeit. So schnell ich konnte, pflügte ich eine Schotte nach der anderen und warf sie in meinen mitgebrachten Turnbeutel. Es waren so viele, dass sie kaum hineinpassten. Doch ich stopfte und drückte, bis der Beutel fast aus allen Nähten platzte. Zum Essen blieb natürlich keine Zeit, aber das machte ja nichts. Dafür würde ich in den nächsten Tagen noch genügend Gelegenheit haben. Unbemerkt schlich ich zurück in mein Zimmer und versteckte den Beutel mit all den frischen, leckeren Schoten unter meinem Bett.“ Ihr Vater schwieg und schien einen Moment in seine Erinnerung versunken.
„Und dann, Papi, hast Du sie alle allein gegessen? Und was hat Onkel Rüdiger dazu gesagt, bestimmt war er wütend, oder?“
„Nein, das war er nicht. Und auch meine Eltern nicht. Alle dachten, irgendwelche jugendlichen Rowdys hätten sich an dem Beet zu schaffen gemacht. Mein Vater überlegte deswegen sogar, sich wieder einen Hund anzuschaffen, damit so etwas nicht wieder vorkommen konnte. Na ja, und Erbsengemüse gab es zum Mittag natürlich auch nicht. Irgendwie waren alle enttäuscht und traurig. Und ich hatte ein furchtbar schlechtes Gewissen.“
Jenny nickte. Irgendwie konnte sie ihren Vater gut verstehen. „Und all die Schoten unter Deinem Bett?“
„Die sind alle vertrocknet. Erst habe ich mich nicht getraut, den Beutel hervorzuholen und als ich es später doch tat, waren alle hinüber und nicht mehr essbar.“ Er seufzte. „Das ist lange her, aber ich habe nie wieder vergessen, wohin es führt, wenn man nur an sich denkt. Wie hätte ich mir denn die Erbsen schmecken lassen können, wenn der Rest meiner Familie das Nachsehen hatte. Meine Gier und meine Angst, nicht genug zu bekommen, haben alle anderen traurig gemacht. Und letztlich hatte so niemand von uns etwas von den leckeren Schoten.
Weißt Du, Jenny, ich glaube, wir alle haben so einen selbstsüchtigen Anteil in uns, der uns manchmal glauben lässt, dass uns mehr zusteht, als den anderen.
Wir können diesem egoistischen Teil nachgeben, aber ob wir dann glücklicher sind? Geteilte Freude ist doppelte Freude, meinst Du nicht auch?“ Damit erhob sich ihr Papi, zwinkerte seiner jüngeren Tochter zu und verließ das Zimmer.
In dieser Nacht lag Jenny lange wach und grübelte. Warum hatte ihr Papi ihr diese Geschichte erzählt? Hatte er etwa in ihr auch so einen selbstsüchtigen Anteil entdeckt? Vielleicht weil sie sich beim Ostereiersuchen mit ihrer Schwester Juliane um die schönen pinkfarbenen Eier gestritten hatte? Oder wusste er etwa von dem Portemonnaie?
Jenny schluchzte. Was war nur richtig und was falsch? Sie wollte nicht selbstsüchtig sein. Aber sie konnte und wollte auch ihren Schatz nie wieder hergeben. Sie hatte ihn gefunden. Er gehörte ihr! Irgendwann schlief sie doch ein. Und am nächsten Morgen wusste sie plötzlich, was zu tun war.     

„Jenny, Jenny!“ Kim kam lachend auf sie zugestürmt. „Du glaubst nicht, was mir passiert ist!“
„Was denn?“, fragte Jenny pflichtbewusst und wäre am liebsten davongelaufen.
„Mein Portemonnaie ist wieder da. Ich hatte gedacht, ich hätte es verloren und war so traurig deswegen. Doch nun habe ich es wiedergefunden.“ Kim schien sich vor lauter Freude überhaupt nicht mehr einzukriegen. Und dann zauberte sie ihr leuchtend gelbes Portemonnaie aus der Jackentasche und streckte es Jenny entgegen. „Ich bin ja so glücklich!“ Und nach einem Griff in die andere Jackentasche, meinte sie: „Und das Verrückteste ist, jetzt habe ich sogar zwei. Als ich heute Morgen aus der Tür kam, lag dieses hier direkt vor meinen Füßen. Ich habe keine Ahnung, wie es dort hingekommen ist. Schau, es sieht genau aus, wie meins.“
Ungläubig starrte Jenny die beiden Portemonnaies an, die einander glichen, wie Zwillinge.
„Aber … aber, wo war denn Deins?“, stotterte sie.
„Es war nur hinters Bett gerutscht. Wie dumm von mir!“ Kim rollte mit den Augen.
„Das ist ja verrückt.“ Jenny versuchte, sich ihre Verblüffung nicht anmerken zu lassen.
„Meine Mutti meinte, ich solle in der Schule fragen, ob jemand so ein Portemonnaie vermisst. Ich weiß zwar nicht, wie es dann vor meine Tür gekommen sein soll, aber wer weiß. Vielleicht gibt’s ja doch einen Osterhasen.“ Kim lachte laut über diesen Scherz, denn natürlich war sie viel zu groß, um an solche Märchen zu glauben. „Oder auch zwei.“ Sie hob die beiden Portemonnaies in ihren Händen hoch.
„Was hast Du denn?“, fragte sie verwundert, als Jenny ernst blieb.
„Kim, ich glaube, ich muss Dir was etwas sagen ...“

Jenny seufzte. Sie nahm einen Schluck Kaffee und versuchte, die Bilder der Vergangenheit zu verscheuchen.
„Alles klar?“ Juliane war aufgefallen, dass ihre Schwester ungewohnt ruhig war.
„Ja, alles gut. Ich musste nur an damals denken, als ich dachte, ich hätte das Portemonnaie meiner Freundin gefunden. Ich habe so mit mir gekämpft, ob ich es zurückgeben oder behalten soll.“
Juliane lachte. „Ich erinnere mich. Die ganze Aufregung war schließlich umsonst, weil es Kim gar nicht gehörte. Der Osterhase hatte Dir ein eigenes Portemonnaie in den Garten gelegt.
„Der Osterhase, ja, ist klar. Daran habe ich damals schon nicht geglaubt.“ Jenny rollte mit den Augen.
„Na wer soll es denn sonst gewesen sein?“ Juliane schaute gespielt verblüfft.
Ihre jüngere Schwester zuckte die Schultern. „Ich war damals jedenfalls total glücklich, als Kim mir mein Hasenportemonnaie zurückgab. Ich habe es übrigens heute noch.“
„Das wäre doch das perfekte Geschenk für Lilly, oder?“
„Dann braucht aber Leon auch eins“, überlegte Jenny.
„Stimmt“, lachte Juliane. „Der Osterhase ist ja ein Zwilling.“

Was für ein schöner Nachmittag, dachte Juliane später auf der Fahrt nach Hause. Und auch ihr Plan hatte funktioniert, der Besuch bei ihrer Familie hatte sie auf andere Gedanken gebracht. Sie musste die ganze Zeit nicht einmal an ihren Traummann denken.


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In meinem Buch „Traumfängerin der Liebe“ gibt es eine Wiederbegegnung
mit Jenny und ihrer Familie. 
Der Roman handelt von ihrer älteren Schwester Juliane. 
Von seltsamen Träumen geplagt, reist sie bis nach Indien, um Antworten auf ihre Fragen und vielleicht sogar die große Liebe zu finden.

Eine Geschichte über Liebe, Selbstfindung, Partnerschaft, Schicksal und Zufall,
die Mut macht, an die eigenen Träume zu glauben.  




Die Ostergeschichte von Jenny und ihrem Hasenportemonnaie sowie viele weitere Geschichten über kleine und große Träume befinden sich in diesem Buch:


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Ein schönes Osterfest!